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Gebührenordnungen
IGeL
Von: AT
19.05.2015

IGeL: Markt der Selbstzahler-Leistungen expandiert weiter

Immer mehr Ärzte bieten Patienten IGeL an. Das hat eine Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ergeben.


Jeder dritte gesetzlich Versicherte hätte innerhalb von einem Jahr ein Angebot erhalten. In drei von vier Fällen wurde die Leistung vom Patienten auch angenommen bzw. die Leistung wurde auch erbracht.

Vor allem Gynäkologen, Augenärzte, Orthopäden, Urologen und Hautärzte erzielten laut dem WIdO mit IGeLn zusätzliche Einnahmen.

Am häufigsten würden Ultraschalluntersuchungen - meist zur Krebsfrüherkennung bei Frauen (24,8 %) - und Leistungen im Rahmen der Glaukom-Früherkennung angeboten (17,6 %) .

Rund 11 % der Angebote entfielen auf Medikamente, Heil- und Hilfsmittel sowie Blutuntersuchungen und Laborleistungen (11,2 %) In 8,2 % der Fälle würden Frauen weitere ergänzende Krebsfrüherkennungen angeboten.

Allgemeinärzte bilden beim IGeLn eher das Schlusslicht. Augenärzte beispielsweise würden im Durchschnitt pro Jahr mehr als siebenmal so häufig IGeL anbieten wie Hausärzte.

Frauenärzte erreichten mehr als das Fünffache der Allgemeinmediziner. Orthopäden, Hautärzte und Urologen lägen beim Drei- bis Vierfachen.

Das WIdO kritisiert, dass Ärzte beim IGeLn häufig nicht die gesetzlichen Vorgaben einhalten würden. So gaben nur 44,5 % der befragten Patienten an (rund 1700 wurden per Telefon befragt), dass vor der Leistungsdurchführung eine Vereinbarung in schriftlicher Form zwischen Arzt und Patient zustande gekommen sei.

Und obwohl eine Rechnung vorgeschrieben sei, gab in der Umfrage mehr als jeder Zehnte (11,8 %) der Patienten an, keine Rechnung über die erbrachte IGeL-Leistung erhalten zu haben.

Im Schnitt bewegten sich die Kosten für eine IGeL bei 65 Euro. Allerdings gäbe es je nach Art der angebotenen Leistung große Preisunterschiede. Während die Hälfte der Leistungen maximal 35 Euro kosteten, nannten Patienten in der Umfrage hohe dreistellige und sogar vierstellige Beträge.

Hochgerechnet  haben die niedergelassenen Ärzte (ohne Zahnarzt) mit IGeLn im letzten Jahr zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund einer Milliarde Euro erzielt, so das WIdO.

Die komplette Studie finden Sie unter:
www.wido.de/wido_monitor_2_20140.html